Viel zu sehen, viel zu hören, viel zu kaufen und dazu ein neuer Name
Tag der offenen Tür der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Alsfeld-Altenburg – ein Publikumsmagnet
ALSFELD / HERBSTEIN (pm). Das schöne Wetter am ersten Maiwochenende hat in Altenburg offenbar genauso viel Tradition wie der Tag der offenen Tür der Werkstatt für Menschen mit Behinderung von Kompass Leben e.V. in Altenburg. Kompass Leben e.V.? Genau! Denn mit dem 1. Mai ist aus der Behindertenhilfe Vogelsbergkreis e.V. (bhvb) Kompass Leben e.V. geworden. Die Veranstaltung in Altenburg nahmen die Vorstandsmitglieder Katja Diehl und Frank Haberzettl nun zum Anlass, den neuen Namen, das neue Logo und die Idee dahinter einem breiten Publikum vorzustellen. Darüber hinaus erfüllte der Tag der offenen Tür auch sonst wieder die Erwartungen des Publikums, denn es war an alles gedacht.
Zunächst ging das Wort an Jürgen Ackermann, der gemeinsam mit Bürgermeister Stephan Paule für die politischen Gremien zum Tag der offenen Tür gekommen war. Als Kreisbeigeordneter vertrat Ackermann den Landrat und variierte in seiner Ansprache den Begriff des Kompasses, den er an dieser Stelle als „Geniestreich“ bezeichnete. Gerade für Menschen mit Beeinträchtigung sei ein Kompass ein wichtiges Instrument, um den Weg zu finden und ihn zu gehen, umso mehr in einer Umwelt, die durch ihre Barrieren Behinderung erst entstehen lasse. An diesen Punkt knüpfte auch die Vorstandsvorsitzende Katja Diehl an. Ein großes Ziel von Kompass Leben e.V. sei es, Barrieren abzubauen und somit das Behindertwerden der Menschen zu vermeiden. Gemeinsam mit Frank Haberzettl enthüllte sie das neue Logo der Einrichtung, das viel mit dem alten Logo gemeinsam hat. „Der Mensch aus dem alten Logo ist mit in das neue gekommen“, stellte sie fest und untermauerte damit die Maxime sowohl der bhvb als auch von Kompass Leben, nach der der Mensch im Mittelpunkt stehe. „Wir haben das Gute der bhvb mitgenommen und werden mit einer neuen Rezeptur mit Kompass Leben noch besser werden“, kündigte sie an und ging sodann auf den Prozess der Namensgebung ein, an dem sowohl Mitarbeitende als auch von Kompass Leben im Bereich Wohnen oder Arbeiten betreute Menschen beteiligt waren. „Kompass Leben“ war bei allen auf großen Zuspruch gestoßen. „Wir möchten gemeinsam mit Ihnen Ihre Ziele erreichen“, sprach Diehl ihre Klienten direkt an, „und auf Augenhöhe miteinander sprechen. Das ist immer noch unser Selbstverständnis.“ Mit dem neuen Namen wird Kompass Leben e.V. auch mehr seiner Rolle als sozialer Dienstleister im Kreis gerecht, denn neben den Angeboten für Menschen mit Behinderung bietet Kompass Leben schon lange eine Frühförder- und Beratungsstelle, unterhält eine Jugendhilfeeinrichtung und ist Träger der Schulkindbetreuung in Herbstein. Ein breites Portfolio, das inzwischen weit über die ursprünglichen Aktivitäten des Vereins hinausgeht. Mehr als 150 Menschen hatten sich an der Namensfindung beteiligt, 25 von ihnen wurden am Tag der Vorstellung desselben ausdrücklich geehrt. Für jeden von ihnen gab es ein Geschenk und einen persönlichen Händedruck – Zeichen der Wertschätzung für das Engagement an dieser Stelle.
Nach diesem offiziellen Teil des Tages konnte das Publikum sich – altbewährt – über ein abwechslungsreiches Programm freuen und allerhand schöne kleine und große Dinge vor Ort kaufen: Von hustenstillendem Löwenzahnhonig oder Guinness-Gelee über Holzdekoration für Haus und Garten bis hin zu Selbstgenähtem gab es viel zu sehen und gerne auch mitzunehmen. Ganz besonders – und auch das keine Überraschung – freute sich der Pflanzenverkauf über großen Zuspruch. In der Werkstatt selbst erlaubten die einzelnen Arbeitsbereiche Einblicke, auch die Strickgruppe des Ambulant Betreuten Wohnens zeigte ihre Arbeiten.
Komet, die Band der Brüder-Grimm-Schule unter der Leitung von Anna Schüßler und Jörg Becker, heizte bei strahlendem Sonnenschein den Gästen mit aktuellem Deutsch-Rock ein und begeisterte mit ihrer guten Laune und dem großartigen Repertoire. Zuvor hatte schon die Tanzgarde aus Angenrod, die Flip-Flops, für viel Spaß und gute Unterhaltung gesorgt. Den weiteren Nachmittag bestritten die Tänzerinnen und Tänzer der Tanzgruppe von Barbara Heinz, die Ratssänger unter der Leitung von Manfred Merle und der Alleinunterhalter Helmut Hill.
Die Kinder konnten sich mit Kinderschminken, Ponyreiten, einer Hüpfburg und Schlepperfahrten die Zeit vertreiben; dazu gab es natürlich allerlei Leckeres zum Hungerstillen und zum Naschen.
Am Ende des Tages hatten die Gäste viel mitbekommen von der Werkstatt und der Organisation dahinter. Ganz nebenbei hatten viele von ihnen auch die Gelegenheit genutzt, sich mit Freunden und Bekannten zu treffen, sich auszutauschen und einfach nur einen schönen, runden Sommertag zu genießen.