Schritte auf dem Weg in die Selbstständigkeit
Logiroll in Herbstein bietet Betriebsintegrierten Arbeitsplatz – Chance auf mehr
HERBSTEIN (pm). Schon seit langem ist das Herbsteiner Unternehmen Logiroll Partner und Kunde der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Herbstein und der REHA-Werkstatt Lauterbach, beides Einrichtungen von Kompass Leben e.V: Griffe für Rollcontainer werden hier gefertigt, Bänder bestickt. Seit Februar dieses Jahres nun besteht eine weitere besondere Beziehung zwischen der Firma und der Werkstatt, genauer gesagt, zwischen der Firma und Marcel Maximilian Hock. Der 22-Jährige, der in manchen Bereichen Unterstützungsbedarf hat und daher Klient bei Kompass Leben e.V. ist, bekleidet dort nämlich einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz, also eine Stelle, die zwar unter dem Dach des sozialen Dienstleisters angesiedelt ist, jedoch vor Ort im Unternehmen ausgeübt wird und somit mehr Selbstständigkeit für den Klienten bietet, diese aber auch von ihm fordert.
Im Rahmen seiner Berufsbildung hat Marcel Maximilian Hock im vergangenen Jahr verschiedene Schulungen im Campus, dem Zentrum für berufliche Bildung von Kompass Leben e.V., absolviert. Hier hatte er sich bereits den Bereich Industriemechanik ausgewählt. Auf der Suche nach einem Praktikumsplatz fiel seine Wahl auf die Firma Metallbau Schneider, die unter dem Namen Logiroll Rollcontainer und Fahrzeugaufbauten u.a. für Feuerwehren, aber auch für andere Einsatzgebiete herstellt. Geschäftsführer David Schneider war spontan bereit, Hock ein Praktikum vor Ort zu ermöglichen. Und im Lauf der Praktikumszeit konnte nicht nur der Klient ausprobieren, wie gut die Arbeit bei Logiroll zu ihm passt, sondern auch der Firmeninhaber konnte sich davon überzeugen, dass auch ein Arbeitnehmer mit Unterstützungsbedarf gute Leistungen bringen kann. Schnell waren sich alle Parteien einig, dass für Marcel Maximilian Hock ein betriebsintegrierter Arbeitsplatz bereitgestellt werden kann. Hier arbeitet er nun in vielen Bereichen: Er montiert Rollcontainer, schneidet Material zu, bedient verschiedenste Maschinen. „Marcel arbeitet weitgehende selbstständig, ist pflichtbewusst und sehr genau in seiner Arbeit“, berichtet sein Chef.
Derzeit wird Hock noch sehr engmaschig von Andreas Hansel, Gruppenleiter und Fachkraft für beruflichen Integration in der REHA Lauterbach, begleitet und unterstützt. Hansel war es auch, der die Übernahme in das betriebsintegrierte Beschäftigungsverhältnis begleitet hat und der seinem Klienten auch weiterhin bei verschiedenen Aufgaben, beispielsweise Behörden- und Arztgängen zur Seite steht.
„Die Beschäftigung bei Logiroll ist für Marcel ein großer Schritt auf dem Weg in die Selbstständigkeit“, so Hansels Einschätzung. Aktuell unterstützt er Hock auch dabei, seinen Führerschein zu machen, um unabhängig vom Werkstattbus zur Arbeit zu kommen. Mit ihm zusammen zeigt sich auch David Schneider zuversichtlich, dass Marcel Maximilian Hock nach Ablauf des einjährigen Vertrages eine Perspektive in seiner Firma hat, und mehr als das: „Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ich die Zusammenarbeit mit Kompass Leben intensiviere und weitere Praktikumsplätze zur Verfügung stelle“. In Zeiten, in denen Inklusion und Teilhabe gestärkt werden sollen, ist dies mit Sicherheit ein gutes Signal. Für Marcel Maximilian Hock ist es mehr als das: „Ich freue mich sehr, hier zu arbeiten“, sagt er. „Die Arbeit macht Spaß und die Kollegen sind in Ordnung.“ Und das ist ja schon mal die halbe Miete!
Fotos: Annika Hof